Die Flüssigkristalltechnologie wurde durch die Firma Merck bereits seit Jahren in Displays eingesetzt und nun für Fassadengläser weiterentwickelt. Die Ingenieure der FC-Gruppe lieferten als Experten in der Baubranche das erforderliche Wissen über die Anforderungen aus dem Bauwesen und die Erfahrung in Bauprozessen und führten das Produkt in einer Entwicklungskooperation mit Merck zur Serienreife.
Die Fassade besteht aus einer Mehrfachverglasung, die aus insgesamt sechs Scheiben besteht. Hinter der Innenseite des äußersten Glases ist die Flüssigkristallschicht eingebaut. Auf die beiden angrenzenden Gläser sind transparente, elektrisch leitfähige Oxidschichten aufgebracht, die dazu dienen, die dazwischen eingebrachten Flüssigkristalle auszurichten.
Im spannungsfreien Zustand ist das Glas blau eingefärbt, also dunkel. Ein Teil des Lichtes und der Energie wird dadurch absorbiert. Wird eine Spannung angelegt, richten sich die Flüssigkristalle aus und lassen einen größeren Teil des Lichtes und der Energie durch. Das Glas erscheint farblos. Im dunklen Zustand besitzen die Gläser einen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) von 0,11, also 11%. Das bedeutet, dass 89% der Energie durch Sonneneinstrahlung reflektiert oder absorbiert werden, lediglich 11% der Energie wird in das Gebäude eingetragen. Zum Vergleich: Herkömmliche dreifachverglaste Fenster liegen im Bereich von ca. 55%.
Vergleichbar hohe Werte können in der Regel nur durch einen außenliegenden Sonnenschutz erzielt werden, der jedoch die Durchsicht stark mindert und beispielsweise bei Wind geöffnet wird.
Die Fassade wird geschoss- und seitenweise gesteuert. Die Steuerung erfolgt zeit- und lichtabhängig. Verschiedene Sensoren erfassen die Helligkeit und den Sonnenstand. Die Steuerung sorgt dafür, dass auch bei Sonnenschein die Fassaden hell bleiben, die nicht von der Sonne beschienen werden, die anderen Gläser werden stufenlos in Abhängigkeit der Sonneneinstrahlung verdunkelt. Die Steuerung sorgt auch dafür, dass die Gläser im Heizfall klar sind.
Die FC-Gruppe installierte zusätzlich einen innenliegenden Blendschutz, mit dem das Glas in der Heizperiode auch bei Sonnenschein hell geschaltet wird. Damit können im Winter die solaren Gewinne genutzt und der Heizenergiebedarf reduziert werden. Im Sommer steigt der Komfort zusätzlich, da eine auch bei dunkler Fassade mögliche reduzierte Blendung bei fassadennahen Arbeitsplätzen ausgeschlossen wird.
Ansprechpartner: Christoph Mack, FC-Planung Karlsruhe

FC-Campus
Der außergewöhnliche Entwurf des FC-Campus sorgt in Verbindung mit kluger und fortschrittlicher Technologie für eine Balance zwischen Nutzerkomfort, Energiebedarf und Design. Der FC-CAMPUS besteht aus zwei sich versetzt gegenüberliegenden Gebäudewürfeln, die verkehrstechnisch optimal angebunden sind. Aus der Entfernung betrachtet verschmelzen die beiden Würfel zu einem skulpturalen Gesamtbild welches großflächig durch bläulich schimmernden Glasöffnungen durchbrochen wird. Die gesamte Verglasung wurde mittels LCW-Verglasung realisiert. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt mittels einer Geothermieanlage und Wärmepumpe mit 200 kW Kühlleistung. Auf dem Dach des Campus befindet sich eine PV-Anlage mit 39 kWp.
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